Weg mit Q, W und X! - Rückblick auf eine politische Sprachreform

HINTERGRUNDBEITRAG von CHRISTOPHER PILTZ

31.10.2013

Der Tag, an dem Recep Tayyip Erdoğan den Türken drei Buchstaben schenkte, berge einige Überraschungen. So hatte es der türkische Premier jedenfalls lautstark angekündigt, bevor er Ende September vor die Kameras trat. Eine halbe Stunde lang lobte er – eingerahmt von roten Nationalflaggen – sein „Demokratiepaket", sprach von Kopftüchern an Universitäten und der Zehn-Prozent-Hürde für Parteien. Und von drei Buchstaben, die von nun an wieder erlaubt seien. Q, W und X. Fast ein Jahrhundert lang waren diese Lettern aus dem Alltag der Türken verbannt.

Das Türkische kennt die Buchstaben nicht, das Kurdische schon. Deshalb war es nicht nur verpönt, sie in Namen oder auf Ortsschildern zu gebrauchen – es war bei Strafe untersagt. Eine Reglementierung, die weit in die Vergangenheit reicht und die Handschrift nationalistischer Selbstgerechtigkeit trägt. Q, W und X sind drei Buchstaben, die von der Geschichte der türkischen Republik erzählen – eines Staates, dessen Gründung sich am 29. Oktober zum 90. Mal jährt.

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