Gegen schnellen Ausstieg aus Konjunkturprogrammen - IWF-Prognosen müssen ernst genommen werden

PRESSEMITTEILUNG von JÜRGEN KLUTE

01.10.2009

"Es ist erfreulich, dass selbst der IWF die wichtige Rolle von Konjunkturprogrammen bei der Abmilderung der Krise zugesteht. Ich begrüße, dass der Bericht des IWF sich gegen einen voreiligen Ausstieg aus den konjunturellen Maßnahmen ausspricht".

Der IWF hebt auch hervor, dass bedeutende Änderungen in der Wirtschaftspolitik exportorientierter Volkswirtschaften vorgenommen werden müssen. "Obwohl nicht namentlich genannt, ist klar, dass China und die Bundesrepublik hier gemeint sind. Ich rate der neuen Bundesregierung dringend, dem chinesischen Beispiel zu folgen und die Binnennachfrage zu stärken. Der Rat des IWF sollte auch auf europäischer Ebene Gehör finden, wo Ideologie der Wettbewerbsfähigkeit furchtbare Auswirkungen gezeigt hat".

"Ich stimme mit nicht-orthodoxen Ökonomen zu, dass mehr öffentliche Investitionen in der Zukunft notwendig sein werden, und dass die wachsende Einkommensungleichheit bekämpft werden muss. Wenn sie langsame Lohnzuwächse oder sogar Lohnkürzungen empfehlen, widersprechen IWF-Experten ihrer eigenen Analyse. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Lohnkürzungen zu wachsender Verschuldung der Privathaushalte führten und so zu einer Quelle der aktuellen Krise wurden", kommentiert Klute den Bericht.